Aufgaben des Magens

Der Magen ist dafür da, um die Nahrung vorübergehend zu speichern und diese gleichmäßig in kleinen Mengen an den Darm weiterzugeben. Durch die Weitergabe an den Darm wird ermöglicht, dass der Nahrungsbedarf mit wenigen Mahlzeiten gedeckt ist. Die Muskelbewegungen des Magens mischen die Nahrung und befördern sie weiter in den Darm, was sich durch Magenknurren bemerkbar macht.

Der Magen schützt uns vor Krankheitserregern. Dazu bilden spezialisierte Zellen in der Magenwand Salzsäure, die die meisten Bakterien abtötet. Die Salzsäure im Verdauungssaft ist extrem aggressiv und würde nicht nur Bakterien bekämpfen und die Nahrung verdauen, sondern auch die Magenschleimhaut selbst schädigen. Daher bilden andere Zellen eine Schutzschicht.

Was geschieht, wenn die Schutzschicht schwächelt?

Die Gastritis ist insgesamt eine häufige Erkrankung. Von einer chronischen Gastritis sind rund 50 % aller Menschen im Alter von über 50 Jahren betroffen.

Einteilen lässt sich die Gastritis je nach Verlauf in eine akute oder chronische Gastritis. Eine andere Einteilung richtet sich nach der Ursache.

  • Die Typ-A-Gastritis ist eine seltene autoimmunologisch bedingte Form der chronischen Gastritis.
  • Die Typ-B-Gastritis ist eine häufige, durch Bakterien ausgelöste, chronische Gastritis. Der häufigste Verursacher dieser Gastritis ist das Bakterium Helikobakter pylori.
  • Die Typ-C-Gastritis ist eine durch chemische Reize verursachte Gastritis. Diese Reize können Schmerzmedikamente oder Gallenflüssigkeit bei Gallenrückfluss aus dem Zwölffingerdarm in den Magen (z. B. bei gallenoperierten Patienten) sein.
  • Eine andere Form der Gastritis ist bedingt durch eine Herzerkrankung, bei der es zu einem Blutrückstau in den Magen durch eine unzureichende Pumpleistung des rechten Herzens kommt. Daher wird diese auch Stauungsgastritis genannt.

Symptome der Gastritis

Die Symptome der Gastritis sind abhängig von der Ursache und der Dauer der Erkrankung. An erster Stelle stehen hierbei Schmerzen im Oberbauch, welche vom Brustbein bis zum Bauchnabel reichen können. Sehr häufig tritt dies mit Völlegefühl, Übelkeit und sogar Erbrechen sowie Appetitlosigkeit auf. Jedes der genannten Symptome kann auch alleine auftreten.

Diagnose der Gastritis

An erster Stelle bei der Verdachtsdiagnose einer Gastritis steht die Gastroskopie und klinische Untersuchung. Eine Laboruntersuchung sowie Oberbauchsonographie sollen ergänzend durchgeführt werden. Bei der Gastroskopie wird der obere Verdauungstrakt - mit Speiseröhre, Magen und oberem Zwölffingerdarm - unter Sedierung untersucht. Zur Befundsicherung werden schmerzlos Gewebeproben entnommen.

Therapie der Gastritis

Die Behandlung einer Gastritis hängt von der Ursache der Erkrankung ab. Die erste Maßnahme ist die Ernährungsumstellung und das konsequente Meiden von Alkohol, Nikotin und Kaffee. Mit diesen Maßnahmen sollte die überschießende Magensäureproduktion, welche die geschwächte Magenschleimhaut angreift, eingedämmt werden. Wenn das nicht ausreicht, verschreibt der Arzt die Einnahme von Säureblockern.

Bei der seltenen Typ-A-Gastritis kann es infolge des Vitamin-B12-Mangels zu einer Blutarmut kommen, weshalb Vitamin-B12-Präparate ergänzend eingenommen werden müssen.

Stress ist ein wesentlicher Auslöser für eine Magenschleimhautentzündung. Auch Bakterien können eine Gastritis verursachen. Verursacht das Helicobacter pylori eine Gastritis, sollte eine abgestimmte Antibiotikatherapie erfolgen sowie eine Kontrolle mit Atemtest, um den Therapieerfolg zu überprüfen.

Bei der akuten Gastritis empfiehlt sich vorübergehend Schonkost. Aber nicht zu lange, da Schonkost arm an Vitaminen und Ballaststoffen ist und zu einer nicht erwünschten Darmträgheit führen kann. Zudem ist die Verträglichkeit von Nahrungsmitteln sehr unterschiedlich. Daher sind die Selbstbeobachtung und die Fragestellung das Wichtigste: „Was tut mir gut, was schadet mir?“

Heilt eine akute Gastritis nicht vollständig aus, kann sich eine chronische Gastritis entwickeln. Die Beschwerden sind dabei weniger ausgeprägt. Die chronische Gastritis birgt daher die größere Gefahr. Denn durch die dauerhafte Reizung der Magenwand können Magen- oder Darmgeschwüre entstehen, die die Krebsentstehung begünstigen oder auch einen Magendurchbruch zur Folge haben können.

Wie kann man der Gastritis vorbeugen?

Die Heilungschancen einer Gastritis sind sehr gut. Oft reicht es schon den Magen zu schonen. Bleibt man für eine erneute Erkrankung anfällig, gilt es die schädlichen Faktoren wie Stress, Nikotin und Ernährungsgewohnheiten zu hinterfragen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen.

Kontakt und weitere Informationen

Dr. Markus Moser
Facharzt für Innere Medizin und Gastroenterologie
Privatklinik Maria Hilf

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