Die Arthrose des Hüftgelenkes (Coxarthrose)
Ursache und Therapiemöglichkeiten

Der Knorpelverlust des Hüftgelenkes ist die häufigste Form der Arthrose und der Hauptgrund für den künstlichen Gelenksersatz mit einer Hüfttotalendoprothese.

In Österreich werden ca. 17.000 Hüftendoprothesen pro Jahr implantiert und die Zahl ist stetig steigend. Die Hüftarthrose tritt meist erst nach dem 50. Lebensjahr auf und entspricht vorwiegend einem natürlichen Alterungsprozess, es können aber auch andere Ursachen wie z. B. angeborene Fehlbildungen (Dysplasie) und Fehlformen, kindliche Hüfterkrankungen (Morbus Perthes), entzündliche Erkrankungen (rheumatoide Arthritis), Verletzungen und Durchblutungsstörungen (Nekrose), Stoffwechselprobleme (Gicht) und familiär bedingt zur einer vorzeitigen Abnützung und Knorpelverlust des Hüftgelenkes führen.

Symptome und Verlauf der Arthrose

Der Verlauf der Hüftarthrose ist vielgestaltig und individuell unterschiedlich. Es kann zu schmerzhaften Entzündungen mit Gelenkserguss (Coxitis) kommen, die auch wieder abklingen können. Auch Verletzungen der Hüfgelenkslippe (Labrum), die einem Hüftgelenksmeniskus entspricht, können vor allem bei sportlich aktiven jungen Patienten zu anhaltenden Leistenschmerzen führen, die mit einer MRT-Bildgebung weiter abgeklärt werden sollten. Kommt es zu einem fortschreitenden Knorpelverlust wird die Hüfte zunehmend schmerzhaft und steif. Die Beweglichkeit und Belastbarkeit des Hüftgelenkes nimmt ab, zuerst sind die Schmerzen nur bei Bewegungsbeginn nach Ruhephasen, im Sinne von Anlaufschmerzen vorhanden, später kommt es auch zu Nacht- und Ruheschmerzen.

Die typischen Symptome bei Hüftarthrose sind Leistenschmerzen, die in das Knie ausstrahlen, aber auch tiefsitzende Rücken- und Gesäßschmerzen, die oft als Ischias fehlinterpretiert werden. Durch die Einschränkung der Hüftgelenksbeweglichkeit haben die Patienten häufig auch Probleme beim Anziehen der Socken und Schuhe, die Drehbewegung des Beines und auch die Gehstrecke nehmen deutlich ab.

Vorbeugende Maßnahmen

Es gibt viele Möglichkeiten einer Hüftarthrose vorzubeugen wie z. B. mit viel Bewegung (Radfahren, Schwimmen) und Vermeidung von extremen Stoßbelastungen, Gewichtsreduktion, da 5 kg weniger sowohl das Arthroserisiko, wie auch die Schmerzen deutlich reduzieren können, Muskelaufbau und Muskelkräftigung, Ernährung mit Optimierung des Stoffwechsels und Säure-Basen-Haushaltes, sowie Nahrungsergänzungsmittel mit Knorpelnährstoffen wie z. B. Braunhirse. Auf jeden Fall sollte man bei Auftreten von oben beschriebenen Symptomen einen Orthopäden oder Hüftspezialisten aufsuchen, um die genaue Ursache der Beschwerden abzuklären.

Konservative Therapie

Ist die Diagnose nun gestellt, gibt es abhängig vom Schweregrad der Erkrankung und vorhandenen Beschwerden unterschiedliche Therapiemöglichkeiten. Die konservative Therapie der Hüftarthrose kann mit entzündungshemmenden und schmerzstillenden Medikamenten, Schuheinlagen mit Dämpfung und Belastungsänderung der Beinachse, physikalische Therapiemaßnahmen, Bewegungsübungen und Injektionstherapien mit z. B. Hyaluronsäure die Symptome und Schmerzen lindern.

Operation

Die operative Therapie kann in einigen Fällen, wie z. B. bei Verletzung der Gelenkslippe schon frühzeitig entweder mit einer Hüftarthroskopie oder minimal-invasiven offen Hüftoperation notwendig sein, um eine weitere Schädigung des Gelenkes zu vermeiden. Bei fortgeschrittener Arthrose gibt es die Möglichkeit des künstlichen Hüftgelenksersatzes mit einer Hüfttotalendoprothese mit sehr guten Ergebnissen und einer sehr hohen Zufriedenheitsrate der Patienten. In unserem Haus operiere ich mit der minimal-invasiven AMIS-Methode, die für den Patienten sehr schonend ist, da Muskel und Sehnen bei der Operation nicht durchtrennt werden und auch der Hautschnitt nur ca. 8 bis 10 cm lang ist. Dadurch ist vor allem in den ersten Wochen nach der Operation die Mobilisation des Patienten schneller und mit weniger Schmerzen verbunden.

Die Behandlung der Hüftarthrose ist durch die verbesserte Diagnose und Therapiemöglichkeiten in allen Stadien der Erkrankung individuell möglich. Die Spezialisierung der Ärzte, moderne Materialen und minimal-invasive Operationsmethoden sorgen für eine geringe Belastung des Patienten und gute Langzeitergebnisse. Durch eine Hüftendoprothese kann die Funktion des Hüftgelenkes und die Lebensqualität des Patienten wiederhergestellt und die Schmerzen beseitigt werden, unabhängig vom Alter des Patienten.

Kontakt

Dr. Rupert Jesenko
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie
Privatklinik Villach

 

 

Fit durch den Winter

Um das Sporterlebnis auch im Winter zu genießen, gilt es, einige wichtige Tipps zu befolgen.

Mehr

Bluthochdruck - man sieht und spürt ihn nicht

Meist fehlen eindeutige Symptome, das ist das Trügerische. Bluthochdruck ist einer der Hauptrisikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Mehr

Fettleber: Eine häufige Wohlstandserkrankung

Die Fettleber ist die weltweit häufigste Lebererkrankung. Sie entsteht, wenn aufgrund hohen Zuckerkonsums vermehrt Triglyzeride in der Leber eingelagert werden.

Mehr

Endometriose - Der oft lange Weg zur Diagnose

Eine Thematik, die viele Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Es gilt also, einige Fragen zu klären.

Mehr