Frühererkennung Prostatakrebs
Warum sie Leben retten kann
Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Österreich. Im Jahr 2023 erhielten rund 7.500 Männer diese Diagnose. Das entspricht etwa 27 % aller Tumorerkrankungen bei Männern und macht den Prostatakrebs damit zum „Brustkrebs des Mannes“. Trotzdem scheuen viele Männer den Gang zum Arzt – oft aus Angst, Scham oder Unsicherheit. Dabei kann eine frühzeitige Diagnose Leben retten.
Warum Früherkennung so wichtig ist
Ziel der Früherkennung ist es, Prostatakrebs in einem möglichst frühen, lokal begrenzten Stadium zu entdecken, bevor erste Symptome auftreten. In dieser Phase ist die Erkrankung häufig heilbar. Wird der Tumor dagegen erst in einem fortgeschrittenen Stadium erkannt, sind die Behandlungsmöglichkeiten deutlich eingeschränkt und die Prognose verschlechtert sich erheblich. Fachgesellschaften empfehlen Männern daher ab dem 45. Lebensjahr eine regelmäßige urologische Kontrolle, bei familiärer Vorbelastung, also wenn Vater oder Bruder betroffen sind, bereits ab dem 40. Lebensjahr.
Untersuchungsmethoden im Überblick
Die medizinische Früherkennung von Prostatakrebs basiert derzeit auf zwei Methoden:
1. Der PSA-Test
Der PSA-Test misst die Konzentration eines Eiweißstoffs (prostataspezifisches Antigen) im Blut, das ausschließlich von der Prostata gebildet wird. Erhöhte PSA-Werte können auf Prostatakrebs hinweisen, müssen es aber nicht. Auch gutartige Prostatavergrößerungen oder -entzündungen können zu erhöhten Werten führen. Wichtig ist daher: Der PSA-Test liefert keinen eindeutigen Krebsnachweis, sondern ist lediglich ein Hinweis, der weitere diagnostische Schritte erforderlich machen kann. Häufig führt der alleinige PSA-Test zu Überdiagnosen, also zu Diagnosen und Therapien von Prostatakarzinomen, die nie behandlungsbedürftig gewesen wären. Studien zufolge wird etwa jeder zweite Betroffene unnötig behandelt. Der PSA-Wert ist kein Tumormarker, sondern ein Organmarker. Ein Anstieg weist lediglich auf Veränderungen in der Prostata hin, nicht zwingend auf ein Karzinom. Besonders ein rascher Anstieg innerhalb kurzer Zeit gilt jedoch als wichtiges Warnsignal.
2. Die Tastuntersuchung DRU
Bei der DRU (digital rektale Untersuchung) tastet der Arzt die Prostata über den Enddarm ab und prüft sie auf Verhärtungen oder Knoten. Die Methode ist unkompliziert, aber in ihrer Aussagekraft begrenzt, da sie nur größere, außen liegende Tumoren erfasst. Interessant ist der internationale Unterschied in der Bewertung dieser Methode: Während die Deutsche Gesellschaft für Urologie sie nicht mehr zur routinemäßigen Früherkennung empfiehlt, hält die Europäische Gesellschaft für Urologie an ihr fest.
Gezielt vorsorgen
Nicht nur Prostatakrebs, auch andere urologische Krebserkrankungen lassen sich durch einfache Maßnahmen frühzeitig erkennen:
■ Hodenkrebs: Ab dem 18. Lebensjahr sollten Männer ihre Hoden regelmäßig selbst abtasten und bei auffälligen Veränderungen ärztlichen Rat suchen.
■ Blasenkrebs: Mittels Harnuntersuchung und Ultraschall ist er früh erkennbar. Besonders wichtig bei Rauchern.
■ Nierenkrebs: Eine einfache Ultraschalluntersuchung kann frühe Veränderungen sichtbar machen und eine nierenerhaltende Therapie ermöglichen. Im Idealfall können bei einem einzigen Urologenbesuch gleich drei häufige Krebserkrankungen vorsorglich überprüft werden.
Was Mann beeinflussen kann…
Männer mit einer familiären Vorbelastung haben ein doppelt so hohes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Prostatakrebs zu erkranken. Sie sollten daher besonders früh – ab dem 40. Lebensjahr – ärztliche Beratung und gegebenenfalls Diagnostik in Anspruch nehmen.
Doch nicht nur die Gene, auch der Lebensstil hat entscheidenden Einfluss: Übergewicht, Bewegungsmangel, überm..iger Alkoholkonsum und Rauchen zählen laut WHO zu den größten Risikofaktoren für Krebs. Eine bewusste Lebensführung kann das Risiko deutlich reduzieren. Hier hat Mann einen großen Teil der Vorsorge in der eigenen Hand.
Männer leben durchschnittlich fünf Jahre kürzer als Frauen – nicht zuletzt, weil sie seltener zur Vorsorge gehen. Besonders bei sensiblen Gesundheitsthemen wie Prostata, Hoden oder Blase ist oft Zurückhaltung spürbar. Dabei gilt: Wer frühzeitig hinschaut, gewinnt Handlungsspielraum und damit Lebenszeit. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Urologen sollten zur gesundheitlichen Routine gehören. Wird im Rahmen der Diagnostik ein Karzinom festgestellt, kann dieses in der Privatklinik Maria Hilf auch mittels Roboter-Chirurgie/Da Vinci System behandelt werden.
Unser Urologen-Team in der Privatklinik Maria Hilf
Dr. Branimir Lodeta, PhD, FEBU
Facharzt für Urologie
Privatklinik Maria Hilf
E: branimir.lodeta@humanomed.at
Univ.-Doz. Dr. Michael Rauchenwald
Facharzt für Urologie und Andrologie
E: info@urologe-rauchenwald.com
Dr. Wolfgang Loidl
Facharzt für Urologie
E: dr.wolfgang.loidl@gmx.at
Dr. Georg Streitmayer
Facharzt für Urologie und Andrologie
E: georg.streitmayer@humanomed.at