Krebserkrankungen:
Rechtzeitig erkannt, lassen sich Krebs und seine Vorstufen oft heilen.

Aktuell leben in Österreich ca. 360.000 Menschen mit der Diagnose Krebs. Die neuesten statistischen Daten sprechen von 20.000 Krebs- Todesfällen sowie rund 41.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Bei etwa der Hälfte der diagnostizierten Fälle sind Brust, Prostata, Darm oder Lunge betroffen. Moderne diagnostische und therapeutische Verfahren haben es möglich gemacht, dass die Heilungsraten in den letzten Jahren stark angestiegen sind.

Vorsorge: dem Krebs auf der Spur – je früher, desto besser

Je früher ein Tumor erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen. Die regelmäßige Vorsorge ist daher besonders wichtig. Die wichtigsten Faktoren der Vorsorge sind regelmäßige Bewegung, gesunde Ernährung, Vermeiden von starkem Übergewicht, Impfungen gegen HP-Virus, wenig Alkohol, kein Nikotinkonsum und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen.

Vorsorgeempfehlungen laut Österreichischer Krebshilfe

  • Gebärmutterhalskrebs: ab dem 20. Lebensjahr ein jährlicher PAP-Abstrich im Rahmen der gynäkologischen Untersuchung
  • Brustkrebs-Früherkennung: ab dem 40. Lebensjahr alle zwei Jahre eine Mammographie bei Frauen
  • Dickdarmkrebs: ab dem 45. Lebensjahr alle 7 bis 10 Jahre eine Darmspiegelung (Koloskopie) bei Frauen und Männern
  • Prostatakrebs: regelmäßige Prostata-Vorsorgeuntersuchung (Tastuntersuchung, PSA-Bestimmung) für Männer ab dem 45. Lebensjahr
  • Harnuntersuchung (Blasenkrebs): ab dem 40. Lebensjahr regelmäßige Harnuntersuchung auf Blutspuren mittels Streifentest bei Männern
  • Hautuntersuchung: 2 x jährlich die Haut auf Veränderungen selbst untersuchen

Good to know:

Impfung gegen HPV (Humane Papillomaviren)
Infektionen durch HPV können zu Krebsvorstufen und in weiterer Folge zu verschiedenen Krebsarten bei Frauen und Männern führen. Seit Februar 2023 wird eine kostenlose HPV-Impfung für alle zwischen dem 9. und 21. Lebensjahr angeboten.

Magen- und Darmspiegelung mit Sedierung
Die Vorsorgeuntersuchungen Magen- und Darmspiegelung (Gastroskopie und Koloskopie) werden mit einer Sedierung angeboten. Die Sedierung oder Sedoanalgesie ist ein medikamentöses Verfahren zur Abschirmung des Patienten bei diagnostischen Eingriffen und therapeutischen Maßnahmen. Ziel ist die Schmerzfreiheit – ein schlafender, aber weckbarer Patient ohne Bewusstsein, aber unter Erhaltung der Spontanatmung und der Schutzreflexe. Bei der Vielzahl von Untersuchungen treten bei dieser Form der Sedierung keinerlei ernsthafte Nebenwirkungen auf.

Neue Perspektiven in der Krebstherapie

Dank intensiver Forschung hat sich die Überlebensrate bei Tumorerkrankungen in den letzten Jahren enorm verbessert. Neben lang bewährten Therapieoptionen wie Operationen, Chemo- und Strahlenbehandlung stehen heute weitere, innovative Verfahren wie zielgerichtete Antikörpertherapien zur Verfügung.

Bei Gewebstumoren des Verdauungstrakts (GIST) konnte eine Verlängerung der Lebenszeit insofern erreicht werden, als vor 20 Jahren die durchschnittliche Überlebenszeit 12 Monate betrug. Heute besteht bei diesen Patienten unter Einnahme eines Medikaments in Tablettenform eine normale Lebenserwartung.

Auch beim Lungenkarzinom, bei dem vor einigen Jahren nach einer Zweitlinien-Chemotherapie nur eine Überlebenszeit von 12 Monaten bestand, erreichen heute 30 % der Fälle mit zielgerichteten Therapien und Antikörpern mehrere Jahre des Erlebens.

In der interdisziplinären onkologischen Abteilung der Privatklinik Villach werden jährlich an die 400 Chemotherapien durchgeführt. Zusätzlich werden 1.000 ambulante Betreuungen von Krebspatienten vorgenommen (Diagnosen, Verlaufskontrollen, Nachsorgen). Die Auswahl der Therapien erfolgt durch Tumorboards, bei denen Fachärzte unterschiedlicher Disziplinen aus mehreren Kliniken die Therapierichtlinien vorgeben.

Auch neue Erkenntnisse in der Tumortherapie kommen zur Anwendung, indem genetisch veränderte Tumorzellen entsprechend ihrer genetischen Veränderung eine zugeschnittene Antitumortherapie erhalten. So leistet die medizinische Abteilung der Privatklinik Villach einen großen Beitrag zur Therapie und Diagnostik von Krebspatienten.

Kontakt und weitere Informationen

Prim. Dr. Arnold Pacher
Leiter der Abteilung für Innere Medizin
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, Hämato-Onkologie

Privatklinik Villach
T: +43 (0)4242 3044-0
E: arnold.pacher@privatklinik-villach.at

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