Roboterassistierte Nierentumoroperation:
Ein Fortschritt in der Chirurgie

 

Nierentumore stellen die siebenthäufigste Tumorerkrankung dar. Laut Statistik Austria wurden 2022 in Österreich 1.314 bösartige Nierentumore neu diagnostiziert, während 455 Menschen daran starben (das Verhältnis Männer zu Frauen betrug etwa zwei zu eins). Die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate lag 2019 in Kärnten über dem bundesweiten Durchschnitt.

Nierentumore werden häufig in einem behandel- und heilbaren Frühstadium im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen oder Untersuchungen anderer Erkrankungen mittels Ultraschall, Computertomographie oder Magnetresonanztomographie entdeckt.
Knapp über 60 % aller bösartigen Nierentumore werden in einem frühen Stadium entdeckt, in dem der Tumor die Organgrenzen noch nicht durchbrochen hat (lokalisiertes Tumorstadium). Dieses frühe Stadium ist die Domäne der Nierenteil- bzw. Nierentumorresektion, das heißt der operativen Entfernung des Tumors unter Erhalt der restlichen Niere.

Seit über 30 Jahren beschäftigt sich Univ.-Doz. Dr. Michael Rauchenwald mit der organerhaltenden Nierentumorchirurgie. Die klassische Nierenteilresektion erfolgt als offen-chirurgischer Eingriff über einen sogenannten Flankenschnitt entlang der untersten Rippe. Dabei müssen zumindest zwei Muskelschichten auf einer Länge von 15 – 20 cm durchtrennt und am Ende der Operation wieder zusammengenäht werden. Zum Offenhalten des Schnitts während der Operation muss ein Wundspreizer eingesetzt werden. In diesen Phasen der Operation werden an der Wunde entlanglaufende Nerven, die sowohl die Muskulatur versorgen als auch Schmerzfasern enthalten, gereizt und im schlechtesten Fall geschädigt.

Bei günstig gelegenen Tumoren kann diese Operation auch minimalinvasiv und somit ohne Durchtrennung der Muskeln mit der sogenannten Knopflochtechnik laparoskopisch durchgeführt werden. Diese Technik ist allerdings durch die starre Konstruktion der langen Instrumente beschränkt.

Durch die roboterassistierte Nierentumorresektion konnte die Weiterentwicklung der laparoskopischen Operationsmethode erzielt werden. So gelingt es, die Möglichkeiten der offenen Chirurgie mit den Vorteilen der Knopflochchirurgie zu verbinden. Die technisch hoch entwickelten Instrumente des Operationsroboters bieten durch ihre Konstruktion sieben Freiheitsgrade der Bewegung und somit mehr als die menschliche Hand. Sie können vom Chirurgen vollkommen ruhig und präzise geführt werden und gelangen dabei durch nur fünf Einstiche von je 8 – 10 mm Durchmesser in den Körper. Zusätzlich bietet die Vergrößerungsmöglichkeit der 3D- Kamera eine hervorragende Detailerkennung des Gewebes. Der Operationsroboter ermöglicht es dem Chirurgen, mit hoher Genauigkeit zu arbeiten, die Grenzen des Tumors besser zu erkennen, gesundes Gewebe durch präziseres Nähen zu schonen und damit die Funktion der Niere besser zu erhalten.

Durch die kleinen Einstiche ergeben sich im Vergleich zu einem großen Schnitt beim offen-chirurgischen Verfahren eine geringere postoperative Schmerzintensität, ein kürzerer Krankenhausaufenthalt und eine schnellere Genesungszeit.

Abb. 1: Durch die Chirurgenkonsole steuert der Operateur den Roboter. Dank zehnfach vergrößertem 3D-Bild in HD werden auch feinste Strukturen von Nerven und Gefäßen scharf abgebildet.

Kontakt und weitere Informationen

Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald (Belegarzt)
Facharzt für Urologie und Andrologie

Privatklinik Maria Hilf
E: info@urologe-rauchenwald.com

Unsere Da Vinci Experten in der Privatklinik Maria Hilf

Dr. Branimir Lodeta, PhD, FEBU 
Facharzt für Urologie und Andrologie
E: branimir.lodeta@humanomed.at

Dr. Wolfgang Loidl (Belegarzt)
Facharzt für Urologie
E: dr.wolfgang.loidl@gmx.at

Univ. Doz. Dr. Michael Rauchenwald (Belegarzt)
Facharzt für Urologie und Andrologie
E: info@urologe-rauchenwald.com

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