AMIS - minimal invasiver vorderer Hüftgelenkersatz

Ein künstliches Hüftgelenk wird eingebaut, wenn die Hüfte fortgeschritten abgenützt ist und konservative Therapien nicht mehr helfen, den Schmerz zu lindern. In den letzten Jahren gab es den unaufhaltsamen Trend des minimal invasiven Operierens. Mit der AMIS-Methode ist es möglich äußerst gewebeschonend vorzugehen. Muskeln und Sehnen werden nicht beeinträchtigt, die Patienten sind nach der OP sehr rasch mobil und haben kaum Schmerzen.

AMIS (Anterior Minimally Invasive Surgery)

Die AMIS-Technik findet weltweit mehr und mehr Anwender und ist auch im deutschsprachigen Raum enorm im Vormarsch. Dr. Freithofnig war vor mittlerweile mehr als 12 Jahren einer der Ersten in Österreich, der die Vorzüge der AMIS-Methode - unter Zuhilfenahme eines speziellen Beinhalters - erkannte und sie seither als Standardverfahren beim Hüft-Kunstgelenkersatz einsetzt. Sorgfältiges, vorausschauendes und komplikationsvermeidendes Arbeiten sind die Grundlage für eine außerordentlich hohe Zufriedenheit der operierten Patienten.

"Im Laufe meiner jahrzehntelangen Tätigkeit habe ich mehrere Zugangswege zum Hüftgelenk angewendet. Keiner war so gewebeschonend wie der AMIS-Zugang, man hinterlässt kaum Spuren. Zur exakten Positionierung des künstlichen Gelenkes wird bei der Operation routinemäßig eine Bildwandlereinheit verwendet.“

In der Regel werden Standardschäfte und eine gering verkürzte Standardschaftvariante implantiert.

Seit 12 Jahren erfolgten bis auf einen Fall alle Primärimplantationen über den vorderen Zugang. Ausnahmefälle sind für erfahrene AMIS-Chirurgen äußerst selten, beispielsweise bei schweren Deformitäten im Hüftbereich. Nach der Operation sind die Patienten sehr rasch mobil und müssen zumeist in ihrer Aktivität „gebremst“ werden. Grund dafür ist, dass die implantierten unzementierten Kunstgelenke gut in den Knochen einheilen müssen.

Weniger Schmerzen nach der Operation

Für den Patienten ergeben sich merkbare Vorteile, zumal der Hautschnitt nur 7 - 10 cm beträgt. Schmerzen werden nach der Operation erstaunlich wenig angegeben. Es wurde auch nachgewiesen, dass die Patienten vergleichsweise weniger Blut verlieren und sich rascher von der Operation erholen und somit auch die Rehabilitationsdauer kürzer ist. Da die Gesäßmuskulatur im Vergleich mit anderen Operationszugangswegen noch besser geschont werden kann, sind die Gefahren eines Hüfthinkens sowie Reizungen des Rollhöckers nach Operation minimiert.

Weitere Vorteile sind eine verbesserte Gelenksstabilität und auch ein besseres Organgefühl, weil die Gelenkkapsel mit den darin befindlichen Gelenksensoren großteils erhalten bleibt.

Keramik-Keramik-Gleitpaarung

Bezüglich der Prothesenmaterialien und der Gleitpartner gibt es eine stetige Entwicklung und Verbesserung. Da tendenziell vermehrt auch jüngere Patienten ein Kunstgelenk erhalten, ist eine verlängerte Haltbarkeit der Kunstgelenke unbedingte Zielsetzung. Beispielsweise sind die zum Einsatz kommenden Titanprothesen häufig mit Hydroxylapatit beschichtet, was das Einwachsen in den Knochen verbessert. Auch die verwendeten Kunststoffe (Polyethylene) sind durch spezielle Verfahren gehärtet und langlebiger. Keramik- Keramik-Gleitpaarungen zeigen in Tests vergleichsweise sehr geringe Abriebswerte und werden vor allem bei jüngeren Patienten forciert.

Hüftgelenksspiegelung – neue Behandlungsmöglichkeiten bei Hüftgelenksschmerzen

Die Hüftarthroskopie (Hüftgelenksspiegelung) bringt vor allem für jüngere Patienten die Möglichkeit, Hüftgelenksschmerzen ohne den Einsatz eines neuen Hüftgelenks zu behandeln. Dabei wird das Gelenk nicht eröffnet, sondern es werden über kleine Hautinzisionen bleistiftdicke Spezialinstrumente in die Hüfte eingebracht. In die Spitze eines Instrumentes ist eine kleine Kamera eingebaut, die Bilder aus dem Gelenksinnen- raum direkt auf einen Bildschirm überträgt. Mit zusätzlich eingebrachten verschiedenen Spezialinstrumenten wird dann unter arthroskopischer Kontrolle operiert.

Leistenschmerz als Hauptsymptom

Wann ist eine Hüftgelenkspiegelung sinnvoll? Typischerweise klagen viele Patienten über Schmerzen in der Leiste, aber auch im Oberschenkel und in der Gesäßregion, die anfangs eher bei bestimmten Bewegungen oder Belastungen auftreten. Zu Beginn sind die Beschwerden manchmal auch sehr unspezifisch, eine Reihe anderer Krankheitsursachen wird in Betracht gezogen und es dauert lange, bis der Patient beim Hüftspezialisten landet. Eine fundierte Kenntnis der Krankheitsbilder ist notwendig, um die für eine Hüftarthroskopie geeigneten Patienten herauszufiltern.

Gelenksersatz hinauszögern

Generell sind die für diese Operation geeigneten Patienten jünger als Prothesenpatienten und es handelt sich um gelenkserhaltende Eingriffe. In vielen Fällen handelt es sich um Patienten mit Formveränderungen am Hüftkopf oder der Pfanne, die Wegbereiter für eine generalisierte Abnützung des Hüftgelenks darstellen. Bisher wurden diese Patienten lange mit nicht-operativen Maßnahmen behandelt. Durch eine Hüftarthroskopie ist es aber möglich, Knochenanbauten abzutragen und auch Schäden der Bindegewebslippe am Pfannenrand (Labrum) zu versorgen. Eindeutiges Ziel ist es, den Abnützungsprozess zu stoppen oder zu verlangsamen und somit auch den Zeitpunkt eines künstlichen Gelenksersatzes hinauszuschieben.

Kontakt und weitere Informationen

Dr. Heinz Freithofnig
Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, Hüft- und Kniespezialist
Privatklinik Maria Hilf

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