Volkskrankheit Bluthochdruck

Der arterielle Hypertonus, oder Bluthochdruck, ist eine Volkskrankheit, die ca. 10 bis 20 % der Österreicher betrifft.

Mit steigendem Lebensalter kommt es zuerst bei Männern, später auch bei Frauen zu einer deutlichen Zunahme der Hochdruckhäufigkeit. Ab dem 40. Lebensjahr ist jeder vierte Mann bzw. jede fünfte Frau betroffen. Bei den über 60-Jährigen weist nur noch jeder Vierte normale Blutdruckwerte auf.

Was ist der Blutdruck?

Der ideale Blutdruck liegt bei 120/80 mmHG.

Der erste Wert ist der systolische Blutdruck. Dies ist jener höchste Druck, der bei der Kontraktion des Herzens, wenn das Blut in die Arterien gepumpt wird, erreicht wird. Der zweite Wert beschreibt den diastolischen Blutdruck. Darunter wird der geringste Druck, der in den Schlagadern während der Füllungsphase des Herzens herrscht, verstanden.

Liegen die Werte über dem idealen Blutdruck spricht man von einem grenzwertigen Blutdruck bei Werten über 140/90 mmHG von einem arteriellen Hypertonus oder Bluthochdruck.

Blutdruck Zielwerte

Der Blutdruck unterliegt im Laufe des Tages je nach Belastung und externen Faktoren Schwankungen. Um einen exakten Wert zu erhalten, sollte deshalb der Blutdruck mehrmals gemessen werden.

Klassifikation Systolisch Diastolisch
Optimal <120 <80
Normal <130 <85
Hypertonie >140 >90

Was sind die Ursachen für Bluthochdruck?

Definitionsgemäß wird zwischen zwei Formen des Bluthochdrucks unterschieden:

Bei der primären Hypertonie ist die Ursache weitgehend unbekannt, genetische Faktoren und ein ungesunder Lebensstil wie Übergewicht, erhöhter Salzkonsum, Bewegungsmangel oder Stress können jedoch begünstigend wirken.

Die sekundäre Hypertonie tritt als Folgeerscheinung von anderen Erkrankungen auf. Dazu zählen:

  • Nierenerkrankungen: Verengungen an den Nierenarterien, Entzündungen in der Niere bzw. im Nierenbecken, Zystenbildungen, Tumore.
  • Hormonelle Störungen: Conn Syndrom, Phäochromozytom, adrenogenitales Syndrom, Akromegalie.
  • Verengungen an der Hauptschlagader (Aortenisthmusstenose).
  • Metabolisches Syndrom: Erhöhter Blutdruck in Kombination mit anderen Störungen des Stoffwechsels wie erhöhter Blutzucker (Diabetes mellitus), erhöhte Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride), Übergewicht mit erhöhtem Bauchumfang, erhöhte Harnsäure.

Welche Beschwerden können durch einen erhöhten Blutdruck hervorgerufen werden?

Am Anfang sind die Patienten relativ beschwerdefrei, weshalb die Erkrankung oft lange Zeit unerkannt bleibt. Später können Symptome wie Kopfschmerzen, Schwindel, Atemnot und Unruhe auftreten.

Bei länger bestehendem Hochdruck kann es im Rahmen einer Arteriosklerose zu einer Schädigung der Gefäße und Organe kommen. Treten zum Bluthochdruck noch Übergewicht, Zuckerkrankheit und Fettstoffwechselstörungen oder andere Risikofaktoren wie Nikotinkonsum hinzu, so steigt die Gefahr für Herz-Kreislauf Erkrankungen dramatisch an.

Daher stirbt jeder zweite Mitteleuropäer heutzutage an den Folgen eines Schlaganfalles, eines Herzinfarktes oder einer Herzschwäche, also an den Folgen der Arteriosklerose. Zusätzlich kann es im Rahmen der Blutdruckerhöhung zu Veränderungen an der Netzhaut des Auges und zu Schädigungen an den Nieren und bei jahrelangem Hochdruck zu einem Nierenversagen kommen.

Wie wird erhöhter Blutdruck festgestellt?

Die diagnostischen Schritte umfassen neben mehrfachen Blutdruckmessungen auch die Abklärung von Folgeerscheinungen und Endorganschäden.

Einzelne Blutdruckmessungen zeigen keine repräsentativen Werte, vor allem, wenn sie durch ein medizinisches Personal durchgeführt werden. Die Patienten sind in derartigen Situationen oft nervös und zeigen erhöhte Werte im Sinne eines „Weißkittelhochdruckes“.

Für eine möglichst objektive Erfassung der Ist-Situation werden daher mehreren Einzelmessungen bzw. eine Langzeitmessung über 24 Stunden durchgeführt. Zusätzlich werden das Blut und der Urin im Labor untersucht.

Darüber hinaus empfehlen sich weitere Abklärungsschritte mittels EKG, Herzultraschall und Ultraschall der Nieren, Augenuntersuchung und auch ein Belastungs-EKG, um mögliche Veränderungen bzw. Folgeerkrankungen im Rahmen des Hochdruckes feststellen zu können.

Was können Sie gegen den erhöhten Blutdruck tun?

Nach einer entsprechenden fachärztlichen Abklärung steht an erster Stelle die Änderung des Lebensstils. Regelmäßige körperliche Bewegung, Gewichtsreduktion, Nikotinkarenz und eine ausgewogene gesunde Ernährung (mediterrane Mischkost) mit entsprechender Reduktion des Salzkonsums und Reduktion der tierischen Fette können den Blutdruck senken. Sollten die oben angeführten Maßnahmen noch nicht ausreichen, um eine Normalisierung des Blutdruckes zu erreichen, so muss mit dem Arzt die Einnahme von Medikamenten abgeklärt werden.

Ziel aller Bemühungen sollte sein, neben dem Erreichen von gut eingestellten Blutdruckwerten das Risiko für Herz-Kreislauf Erkrankungen wie Koronare Herzerkrankung oder Schlaganfall zu senken. Das bedeutet, dass nicht nur der Bluthochdruck, sondern auch die anderen Risikofaktoren entsprechend behandelt werden müssen.

Kontakt und weitere Informationen

Prim. Dr. Harald Oschmautz
Facharzt für Innere Medizin, Gastroenterologie und Hepatologie, internistische Intensivmedizin, Sportarzt
Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt

Diagnose: Schlafstörung

Ursachenfindung und gezielte Behandlung.

Mehr

Mehr Bewegung in der Kur

Die klassische Kur wird durch die "Gesundheitsvorsorge Aktiv" (GVA) ersetzt – Bewegung und mentale Gesundheit stehen dabei im Vordergrund.

Mehr

Fettleber: Eine häufige Wohlstandserkrankung

Die Fettleber ist die weltweit häufigste Lebererkrankung. Sie entsteht, wenn aufgrund hohen Zuckerkonsums vermehrt Triglyzeride in der Leber eingelagert werden.

Mehr

Mit Radioaktivität gegen die Schmerzen

Radiosynoviorthese - eine nuklearmedizinische Schmerztherapie

Mehr