Endometriose -
Der oft lange Weg zur Diagnose

Bei der Endometriose handelt es sich zwar um eine gutartige Erkrankung, jedoch sind die betroffenen Frauen durch die Auswirkungen der oft unerkannten Krankheit in ihrer Lebensqualität stark eingeschränkt. Eine Thematik, die viele Frauen im gebärfähigen Alter betrifft. Es gilt also, einige Fragen zu klären.

Woher kommen die Schmerzen?

Während sich an den Eierstöcken dadurch meist typische Endometriose Zysten bilden, entstehen am Bauchfell bzw. an anderen Organen Auflagerungen, die bis zu zentimetergroßen, gewebsinfiltrierenden Knoten fortschreiten können. So entstehen die endometriosetypischen, zyklusabhängigen Schmerzen während der Regelblutung. Durch Knoten in der Scheide bzw. an den Gebärmutterbändern können auch Schmerzen außerhalb der Regelblutung entstehen, z. B. beim Geschlechtsverkehr. Organfunktionsstörungen, wie z. B. Einschränkungen der Fruchtbarkeit sowie Blut im Stuhl oder Harn, sind ebenso als Folge möglich. Es kann sogar zu indirekten Schädigungen der Niere durch Verengungen des Harnleiters kommen.

Diagnose & Behandlungsmöglichkeiten

In der Diagnostik kann durch eine ausführliche Anamnese ein wesentlicher Anteil geleistet werden. Die klinische Untersuchung mit vaginaler Inspektion, vaginaler bzw. rektaler Tastuntersuchung und transvaginalem Ultraschall liefert die weiteren Bausteine zur Diagnosestellung. Ergänzend kann bei der Planung einer operativen Therapie die Magnetresonanztomographie wichtige Details liefern. Unglücklicherweise ist die Diagnose der Endometriose oft nicht einfach ermittelbar. Die Stärke der Beschwerden korreliert nämlich nicht immer mit der Ausprägung der Erkrankung und oftmals können kleine Herde starke Beschwerden verursachen. 

Allgemein gilt die histologische Sicherung mittels durch eine Operation gewonnener Gewebeproben als Goldstandard der Diagnostik.

In der Therapie gibt es die Möglichkeit des medikamentösen, aber auch des chirurgischen Behandlungsweges. Als Mittel der ersten Wahl sollten Verhütungspillen oder Hormonspiralen mit Gelbkörperhormonen zur Anwendung kommen. Kombinationspillen mit zusätzlichem Östrogenanteil stellen die zweite Wahl dar, während die Blockade der Hormonproduktion durch spezifische Hemmer der Eierstockstimulation nur in seltenen Fällen gewählt werden sollte. 

Eine chirurgische Behandlung mit Entfernung des betroffenen Gewebes sollte vor allem bei fehlgeschlagener medikamentöser Behandlung, unerfülltem Kinderwunsch oder starker Ausprägung mit tief infiltrierendem Befall von Geweben/Organen erfolgen. Hier können oft Teilentfernungen von Organen, wie Harnblase, Darm oder Gebärmutter, notwendig sein, um die Symptomatik behandeln und Organschädigungen vorbeugen zu können

Zusammenfassend stellt die Endometriose eine häufige Diagnose der jungen Frau im gebärfähigen Alter dar, die nicht immer einfach, aber trotzdem meist ausreichend behandelt werden kann.

Kontakt und weitere Informationen

OA Dr. Maximilian Lanner
Facharzt für Gynäkologie

Privatklinik Villach
T: +43 (0) 4242 3044 0
E: maximilian.lanner@privatklinik-villach.at

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