Wirbelkörperbrüche

Wirbelkörperbrüche entstehen aufgrund einer verminderten Knochenqualität, wie z. B. bei der Osteoporose, und sind eine häufige Ursache für Wirbelsäulenbeschwerden.

Durch die demographische Entwicklung leiden immer mehr ältere Patienten an dieser Erkrankung. Das Risiko steigt vor allem bei älteren Personen mit Osteoporoseaspekt. Der Wirbelbruch kann durchaus spontan auftreten oder aber erst nach einem Sturz verstärkt wahrgenommen werden.

Konservative Therapie

Die Therapie beginnt zumeist konservativ mit Schmerzmitteln, eventuell einem Stützkorsett und unterstützender Physiotherapie. Ziel ist es, die Schmerzen zu reduzieren und den Patienten möglichst mobil zu halten. Die Ausheilung eines Wirbelbruches benötigt jedoch zumeist 8 bis 10 Wochen. In dieser Zeit besteht gerade durch die mindere Knochenqualität die Gefahr, dass sich der Bruch noch verstärken kann und der Wirbelknochen weiter zusammenbricht. Deshalb sind auch Röntgenkontrollen bei osteoporotischen Wirbelbrüchen angeraten, um dies frühzeitig erkennen zu können.

Zementeinbringung

Neben der konservativen Therapie gibt es jetzt schon seit Jahren die Möglichkeit einer Zementeinbringung mit der sogenannten Vertebro- oder Kyphoplastie. Hierbei wird durch eine Hohlnadel ein spezieller Knochenzement in den gebrochenen Wirbel eingebracht und dient somit zur Stabilisierung des Knochens. Diese Operation hilft möglichst schnell die Schmerzen zu verringern um damit die Schmerzmittel reduzieren zu können. Auch ein weiteres Zusammensinken der Wirbelsäule und ein damit verbundener vermehrter Rundrücken sollte verhindert werden.

Diese Zementeinbringung ist im Bereiche der mittleren Brustwirbelsäule bis zur Lendenwirbelsäule und sogar bis ins Kreuzbein am Übergang zum Becken möglich. Die deutliche Reduktion der Schmerzen durch den operativen Eingriff, im Vergleich zur konservativen Behandlung, ist bewiesen. Die Operationsdauer ist kurz, zumeist 15 bis 20 Minuten, und wird in einer Narkose, eventuell sogar in Lokalanästhesie, durchgeführt. Die Patienten können ab dem ersten Tag aufstehen.

Wie bei allen operativen Eingriffen sind auch bei der Zementeinbringung prinzipiell Komplikationen möglich. Wird die Vertebroplastie oder Kyphoplastie jedoch durch einen erfahrenen Wirbelsäulenchirurgen durch geführt, sind diese Komplikationsmöglichkeiten als äußerst gering einzuschätzen. Neben der Operation ist in gewissen Fällen auch eine medikamentöse Therapie aufgrund der Osteoporose notwendig.

Glossar

Vertebroplastie: Einbringung von Knochenzement in einen Wirbelkörper

Kyphoplastie (auch Ballon-Kyphoplastie): Einbringung von Knochenzement in einen Wirbelkörper, wobei zuvor ein Ballon im Wirbelkörper aufgeblasen wird, der eine Höhle bildet. Diese wird dann mit Zement aufgefüllt.

Kontakt und weitere Informationen

Prim. Dr. Adnan Dzino
Facharzt für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie, Facharzt für Unfallchirurgie
Privatklinik Maria Hilf, Klagenfurt

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