Krampfadern - ein Volksleiden
Krampfadern sind erweiterte, geschlängelte und knotig veränderte oberflächliche Venen. Der Name kommt vom althochdeutschen Wort „krimpfan“ für krümmen und so ist im Laufe der Sprachentwicklung aus der Krummader die Krampfader entstanden. In der Fachsprache werden die oberflächlich erweiterten, knotig veränderten Gefäße als Varizen bezeichnet. In Europa leiden ca. 50 % der Bevölkerung – jede 3. Frau und jeder 4. Mann – im Laufe des Lebens an Krampfadern.
Entstehung von Krampfadern
Der Rückfluss des Blutes aus den Beinvenen zum Herz wird durch Venenklappen, die durch die Muskelpumpe gesteuert werden, ermöglicht. Die oberflächlichen Venen liegen im Unterhautfettgewebe ohne Kompression von außen. Durch fehlende Bewegung staut sich das Blut der Schwerkraft folgend in den unteren Extremitäten und führt zur Erweiterung der Beinvenen. Dadurch werden die Klappen undicht und das Blut staut sich noch mehr zurück.
Begünstigende Ursachen für Krampfadern
Die Hauptursache für die Ausbildung von Krampfadern mit all ihren Folgeerscheinungen ist eine genetische Anlage zur Schwäche der Venenwand. Zusätzliche Faktoren wie Alter, hormonelle Veränderungen (z. B. Schwangerschaft), Übergewicht, Bewegungsarmut, stehende oder sitzende Tätigkeiten begünstigen die Entstehung von Varizen.
Anzeichen und Symptome
Am Anfang kommt es zur Beinschwere oder zu Beinschwellungen, nächtlichen Wadenkrämpfen und Juckreiz über den gestauten Venen. Später folgen Verfärbungen der Haut am Unterschenkel, die als Stauungsdermatitis bezeichnet werden. Durch eine chronische Entzündung der Venen, sogenannte Thrombophlebitis, wird die Durchblutung weiter beeinträchtigt und schlussendlich kann dies zu Ulcera, offenen Beinen, führen (Ulcus cruris venosum). Chronische Venenprobleme können bei Bagatelltraumen zu Varizenblutungen oder auch bis zur Thrombose mit dem Risiko einer Lungenembolie führen.
Im Gegensatz zu Varizen sind Besenreiser kleine erweiterte Venengeflechte in der Haut. Zumeist sind sie ein kosmetisches Problem, können aber auch ein Hinweis auf ein beginnendes Krampfaderleiden sein.
Diagnostik und Behandlung
Zur stadiengerechten Therapieplanung muss neben der ausführlichen Anamnese und genauen klinischen Untersuchung eine Duplexsonographie der Venen vorgenommen werden. Bei bereits stattgehabten Venenbehandlungen, Verletzungen der betroffenen Extremität oder rezidivierenden Entzündungen wird die Diagnostik durch eine Phlebographie zur Beurteilung der tiefen Beinvenen ergänzt. Voraussetzung für die invasive Behandlung von Varizen sind die nachgewiesene Durchgängigkeit und Funktionalität der tiefen Beinvenen.
Welche Therapien kommen infrage?
- Konventionelles Stripping der Stammvene
- Entfernung einzelner Venenäste (Miniphlebektomie)
- Unterbindung von perforanten Venen
- Endovenöse Lasertherapie, Radiofrequenzablation oder Ultraschalltherapie
- Sklerosierung von Besenreisern
Wann soll man bei Krampfadern zum Arzt?
- Schmerzhafte Krampfadern beim Gehen oder Stehen
- Verhärtungen oder schmerzhafte Knoten
- Schwellung im Bereich des Knöchels oder Vorfußes
- Plötzliche, meist schmerzhafte Schwellung des Beins
- Spontanblutung entlang der Vene
- Offene Beine
Für eine umfassende Abklärung und Behandlung des Varizenleidens steht die Chirurgische Abteilung der Privatklinik Villach jederzeit zur Verfügung.
Kontakt und weitere Informationen
OÄ Priv.-Doz. Dr. Veronika Matzi
Fachärztin für Allgemein-, Thorax- und Unfallchirurgie
Privatklinik Villach
T: +43 (0) 4242 3044-0
E: veronika.matzi@privatklinik-villach.at