Gesunder Schlaf

Schlaf ist ein physiologischer Zustand, welcher vom Gehirn selbst gesteuert wird und der in der Regel nachts auftritt. Während des Schlafs verändern sich zum einen der Bewusstseinszustand und zum anderen die Körperfunktionen. Schlafende reagieren weniger auf äußere Reize als im Wachzustand, sind aber dennoch weckbar.

Der Schlaf lässt sich in drei verschiedene Non-REM-Schlafphasen einteilen, an die sich meist nach 90 Minuten eine REM-Phase anschließt. Diese Phasen kehren während der Nacht regelmäßig wieder. Dies spiegelt sich in den Hirnströmen wider, die mittels eines Elektroenzephalogramms (EEG) abgeleitet werden können.

Non-REM-Schlaf

Beim Non-REM-Schlaf kommt es zu wenig Augenbewegung (Non Rapid Eye Movement, also keine schnelle Augenbewegung). Der Non-REM-Schlaf kann in drei Schlafphasen unterteilt werden und beschreibt den Prozess vom Einschlafen über den Leichtschlaf bis zum Tiefschlaf. Die Gehirnaktivität nimmt währenddessen immer weiter ab und die Muskeln entspannen sich zunehmend.

Im Non-REM-Schlaf erfolgt das so genannte „Lernen im Schlaf”, d. h., kürzlich Erlerntes wird ins Langzeitgedächtnis transferiert. Zudem hat der Non-REM-Schlaf eine wichtige Erholungsfunktion für unser Gehirn.

REM-Schlaf

Charakteristisch für den REM-Schlaf sind die typischen ruckartigen schnellen Augenbewegungen - Rapid Eye Movement (REM). Diese lassen sich bei Personen in der REM-Phase deutlich beobachten. Die erste REM-Phase einer Nacht dauert meist nur wenige Minuten und wird danach länger, zuletzt bis zu einer Stunde. Sie kann sich vier- bis sechsmal pro Nacht wiederholen. Insgesamt macht der REM-Schlaf etwa 25 % des Schlafs eines Erwachsenen aus.

Während der REM-Phase finden unsere Träume statt. Im Traumschlaf werden - soweit dies die Wissenschaft zu glauben weiß – einerseits energiesparend motorische Bewegungsabläufe konsolidiert und andererseits werden unsere Emotionen trainiert.

Schlafdauer

Wie lange ein Mensch schläft und mit wie viel Schlaf er auskommt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Man weiß, dass Kinder besonders viel Schlaf brauchen, während zum Beispiel ältere Menschen mit weniger Schlaf in der Nacht auskommen.

Je nach Schlafzeit wird unterschieden zwischen

  • Langschläfer mit acht bis zehn Stunden oder länger
  • Mittellangschläfer mit sechs bis acht Stunden
  • Kurzschläfer mit sechs Stunden oder weniger pro Nacht.

Alle drei Schlaftypen bringen dem schlafgesunden Menschen die Erholung und Entspannung, die er braucht. Entscheidend ist das Wissen um seinen eigenen Schlaftypus. Manche Schlafstörungen können nämlich daher kommen, dass der Betroffene eigentlich ein Kurzschläfer ist und regelmäßig zu lange im Bett bleibt. Die scheinbare Schlaflosigkeit wird dann falsch interpretiert. Welche Schlafdauer für jeden optimal ist, ist genetisch festgelegt, kann sich jedoch mit zunehmendem Alter ändern.

Der persönliche Lebensstil und Verhalten vor dem Schlafengehen beeinflusst die Qualität des Schlafes. Oft sind es kleine Veränderungen, die zu einem besseren Schlaf führen können. (siehe Tipps für einen besseren Schlaf)

Schlafstörungen

Etwa 25 % der Bevölkerung leiden unter Schlafstörungen, wobei Frauen häufiger betroffen sind als Männer. Gemäß der Internationalen Klassifikation der Schlafstörungen sind die wichtigsten Kategorien von Schlafstörungen:

  • Dyssomnien: Einschlafstörungen, Durchschlafstörungen oder extreme Tagesmüdigkeit.
  • Parasomnien: Ereignisse, die während dem Schlaf auftreten (Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf, Albträume, nächtliches Zähneknirschen).
  • Schlafstörungen bei körperlichen und psychiatrischen Erkrankungen, z. B. bei Migräne, Morbus Parkinson, chronische Schmerzen, Schilddrüsenfunktionsstörung, Depression, Angst etc.

Gründe für Schlafstörungen können psychoreaktive Belastungsfaktoren (Ärger, Sorgen etc.), psychosoziale Aspekte (familiäre Probleme, Jobverlust etc.), exogene Anlässe (Schlafumgebung, Tag-Nacht Verschiebung etc.), klimatische und meteorologische Einflüsse (Hitze, Wetterumschwung etc.) und organische Ursachen (organische Erkrankungen, Sucht, Substanzmissbrauch, Depression etc.) sein.

Schlaflabor

Aber auch organische Faktoren wie Atemwegserkrankungen oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen können die Ursache für Schlafstörungen sein. Dauert eine Schlafstörung länger als ein bis zwei Monate an, dann sollte sie diagnostisch abgeklärt werden.

Wenn eine ausführliche Befragung und andere Untersuchungsverfahren keine klaren Ergebnisse bringen oder um eine Diagnose zu untermauern, soll eine Untersuchung im Schlaflabor erfolgen.

Ein Schlaflabor ist eine Einrichtung in einem Krankenhaus, die dazu dient, den Schlaf von Patienten zu untersuchen. Es besteht aus speziell ausgestatteten Patientenzimmern und einer Überwachungsstation, in der sich die Monitoring- und Aufzeichnungsgeräte befinden.

Bei der nächtlichen Untersuchung werden die physiologischen Funktionen wie Hirnströme, Augenbewegungen, Atmung, Muskelspannung oder Sauerstoffsättigung des Blutes im Schlaf gemessen. Aufgrund dieser Messwerte kann am Morgen danach ein sehr genaues Schlafprofil der einzelnen Schlafstadien (zum Beispiel Wachzustand, REM-Schlaf, Tiefschlaf, kurze Aufweckreaktionen) erstellt und die Ursachen für Schlafstörungen festgestellt werden. Daraus können therapeutische Maßnahmen abgeleitet und so die Schlafqualität verbessert werden.

In der Regel muss der Patient 2 Nächte im Schlaflabor verbringen, um genügend Daten für die Auswertung gewinnen zu können. Für die Behandlung in der Privatklinik Villach werden die Kosten von der privaten Krankenversicherung getragen.

Kontakt und weitere Informationen

Prim. Dr. Bruno Pramsohler
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapeut
Neurologie der Privatklinik Villach

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